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Sascha Gramm/Germany

Sascha Gramm from Germany is a very experienced ultra-runner, trainer and frequently shared his experiences in German media. GlobalLimits São Tomé was his first race with us. He shares his experiences.
Sascha Gramm aus Deutschland ist ein sehr erfahrener Ultraläufer und Trainer. Er tritt regelmäßig in deutschen Medien auf. São Tomé war sein erster GlobalLimits Lauf. Hier seine Eindrücke:

(Original deutscher Text unten) (Scroll down for the original German version)

1. What is your experience with your first GlobalLimits race? 

The organisation and the implementation of the set-up was simply great. For example, I could imagine the huge amount of time and efforts spent to making and marking the course through the jungle - it is just awesome management. 

2. What is your impression on São Tomé?

The nature and the landscape are surreal when one ran across them. I am very impressed with the country and the local people. They are so open, helpful and friendly. Especially in this contemporary world full of “ignorant” people that forget about respect and appreciation of things. It is a pleasure to take this São Tomé experience with me. 

3. How did you prepare for the race in São Tomé?

Originally I had prepared for a race in an Iranian desert. It was a completely different, self-supported race. As a result, I was training/running 30km with a backpack. Also, I was prepared for dry-heat - as would be in an Iranian desert. 

I decided to join the race in São Tomé after the race in Iran was cancelled. As a result, I did not have much time to prepare for the conditions, such as the high humidity, in São Tomé and didn't really know which is the best pace to go in these conditions. This was the main reason why I had suffered serious unwell and stomach problem after the first stage. In retrospect, I also learnt from these experiences. 

4. How would you recommend our reader how to prepare for São Tomé?

Do not take this challenge easily. The climate is simply different from Europe. Before the race I recommend consultation with a cardiologist. I also took malaria pills even if the organisator provides mosquito nets during the nights. As for running, one should train for longer distance for some consecutive days with some longer uphill sections in between. Also, pay attention to the running shoes that you are using - they should be suitable for slippery roads and wet surfaces. 

5. What is your next plan?

I really want to join GlobalLimits Bhutan in May. However, I understand that there is still a lot of uncertainties with international travels to the country. Otherwise, I am preparing for “Ultra Norway” in July - a 140km race with 9000m ascend in the Lyngen Alps. The race that I originally planned in Iran should take place this year in October.  But you know, during this time, one never knows. I have to be flexible. 

(Original German version) (Deutsch original)

1. Dies war Dein erster GlobalLimits Lauf, was ist Deine Erfahrung?

Die Organisation im Vorfeld und die Umsetzung mit einem tollen Team vor Ort waren einfach klasse. Welcher Aufwand sich z. B. hinter der Streckenmarkierung verbirgt wird einem als Läufer erst richtig bewusst, wenn man durch das zum großen Teil unerschlossene Terrain insbesondere im Dschungel läuft - einfach der Wahnsinn welch gute Arbeit hiert geleistet wurde.

2. Wie ist Dein Eindruck von São Tomé?

Landschaftlich und naturell ist es öfters surreal wo man da läuferisch unterwegs ist. Mich haben Land und Leute auf São Tomé zutiefst beeindruckt. Die Offenheit, Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit der Einheimischen war ganz besonders. Insbesondere in der derzeitigen Zeit sieht man, dass die Welt nicht nur "böse" ist und dass sich Menschen auch weiterhin mit Respekt und wertschätzend begegnen. Diese Erfahrung nehme ich gern mit nach Hause.

3. Wie hast Du Dich auf den Lauf in São Tomé vorbereitet?

Ursprünglich habe ich mich für einen Lauf in der iranischen Lut-Wüste vorbereitet. Dies geschieht in erster Linie durch das Absolvieren von Laufblöcken. Konkret heißt dass innerhalb eines Blockes sechs Tage nacheinander bis zu 30 km mit Rucksack zu absolvieren. Im Iran hätte mich trockene Hitze erwartet, welche mir bereits von anderen Wüstenrennen vertraut ist. Durch eine kurzfristige Absage kam ich überhaupt erst in den Genuss, auf São Tomé starten zu können. Durch die dann geringe Vorbereitungszeit war es nicht mehr möglich, mich speziell auf die extrem hohe Luftfeuchtigkeit vorzubereiten bzw. herauszufinden, in welchem Tempo man sich in dieser gut fortbewegt und sich ideal verpflegt. Das war wohl auch einer der Hauptgründe, weshalb ich gleich bei der ersten Etappe mit starkem Unwohlsein und heftigen Magenproblemen zutun hatte. Im Nachhinein lerne ich aber auch durch diese gemachten Erfahrungen hinzu.    

4. Was empfiehlst Du unseren Lesern wie sie sich auf einen Lauf in São Tomé vorbereiten sollen?

Generell sollte man eine solche Herausforderung - die es zweifelsfrei ist - nicht auf die leichte Schulter nehmen. Das Klima vor Ort ist mit dem aus Europa nicht zu vergleichen. Bevor man sich den sportlichen und organisatorischen Vorbereitungen widmet, empfehle ich einen ärtztlichen Check ggf. sogar bei einem Kardiologen. Zudem befürworte ich die Einnahme von Malaria-Prohylaxe vor, während und nach des Rennens auch wenn der Veranstalter Moskitionetze für die Nacht stellt. Läuferisch sollte man in der Vorbereitung bereits trainieren, mehrere Tage infolge einen längeren Lauf mit ein paar Höhenmeter zu absolvieren. Nicht zu vernachlässigen ist die Wahl eines Laufschuhes, welcher gerade auf glitschigem und nassem Geläuf die dringend benötigte Trittsicherheit gewährleistet. 

5. Was sind Deine nächsten Pläne.

Das Rennen von "GlobalLimits" im Mai des Jahres im Bhutan reizt mich sehr. Aufgrund der strengen Einreiseregularien ist ein Austragung jedoch ungewiss. Hier gilt es die nächsten Wochen abzuwarten. Fix hingegen ist im Juli meine Teilnahme beim "Ultra Norway" über 140 km und 9.000 Höhenmeter in den Lyngen Alps. Zudem wurde das ausgefallene Rennen im Iran im Oktober neu angesetzt. Aber in der derzeitigen Lage ist nichts sicher und ich versuche -ähnlich wie bei unvorhergesehenen Vorkommnissen während eines Rennens- flexibel auf mögliche Entwicklungen zu reagieren und das Beste aus der Situation zu machen.